Im Fokus: Nachhaltige Fachkräftesicherung - socialbern.ch

Im Fokus: Nachhaltige Fachkräftesicherung


Leit- und Eckwerte für eine nachhaltige Fachkräftesicherung

 


Die Mitarbeitenden in sozialen Institutionen sind zentral für die Qualität von Betreuung, Begleitung und Bildung. SOCIALBERN setzt sich dafür ein, dass Dienstleistende für Menschen mit Unterstützungsbedarf auf Fachkräfte in genügender Zahl mit geeigneter Qualifizierung zählen können.

Die Herausforderungen für die Fachkräftesicherung nehmen in der zunehmend komplexen, von schnellem Wandel beeinflussten Welt weiter zu. Besonders das Zusammenwirken von demografischer Entwicklung, Digitalisierung und Ambulantisierung führt dazu, dass Bedarf und Entwicklung von Personal in den kommenden Jahren Dauerthemen bleiben. SOCIALBERN erwartet insgesamt keinen Rückgang beim Personalbedarf und damit keine Entschärfung der aktuell schwierigen Fachkräftesituation. Die sich aktuell abzeichnende Personallücke dürfte sich in der Tendenz demografiebedingt weiter öffnen und muss mittelfristig geschlossen werden. Die Ausbildung von Fachpersonal und die Reduktion der Berufsausstiege muss Hand in Hand gehen.
Die berufliche Nachwuchssicherung und die Stärkung der Arbeitgeberattraktivität sind aus Verbandssicht zentrale Stellschrauben für die nachhaltige Entwicklung, Bindung und Gewinnung von qualifizierten Mitarbeitenden:

Die Lernenden von heute sind die Fachkräfte von morgen: Für ausreichend Ausbildung sorgen
Die Betriebe bilden ihr Fachpersonal selbst aus, indem sie attraktive und innovative Ausbildungsplätze mit individuellen Entwicklungsmöglichkeiten bieten und Zukunftsperspektiven schaffen. Sie stützen ihre Ausbildungsverantwortlichen und sorgen für deren zeitgemässe Aus- und Weiterbildung.
Hierfür brauchen sie faire finanzielle Spielregeln wie auch attraktive Bildungsangebote, Marketingdienstleistungen und Hilfestellungen von OdA Soziales und weiteren Bildungspartnern. SOCIALBERN setzt sich dafür ein, nimmt Einfluss auf die Partner und schafft gemeinsame Plattformen für den Austausch und die Zusammenarbeit.

 
Anforderungsgerechte Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen sind ein Muss für Qualität und Professionalität
Die Branche muss mit den veränderten Auftragsanforderungen und der Transformation in der Arbeitswelt mithalten können. Dienstleistungsqualität ist ein Muss und keine Option. Die Betriebe nutzen ihren Handlungsspielraum, um die Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen sowie die Betriebskultur zu verbessern und ein attraktives Arbeitsumfeld zu schaffen.
SOCIALBERN bietet mit seinen Kerndienstleistungen Unterstützung und setzt sich für Augenmass, Fairness und Fortschrittsideen bei der Regulierung ein. Angemessene Mittel und verlässliche Rahmenbedingungen mit genügend unternehmerischem Handlungsspielraum bleiben unverzichtbare Voraussetzungen für die Weiterentwicklung bedarfsgerechter Dienstleistungen, für Qualität, Professionalität und faire Anstellungsbedingungen.

 
Auf faire Rahmenbedingungen und transparente Verhandlungsgrundlagen hinwirken
SOCIALBERN setzt sich dafür ein, dass die Leistungen der Dienstleister für Menschen mit Unterstützungsbedarf so ausfinanziert sind, dass die erforderliche Qualität garantiert und die rechtlichen Vorgaben sowie die fachlichen Anforderungen eingehalten werden können. Der Einsatz von genügendem und passend qualifiziertem Personal und eine adäquate Entlöhnung muss sichergestellt sein.
Die Leistungserbringenden müssen auf dem Arbeitsmarkt angemessen mithalten können. Ein Schritthalten bei den Arbeitsbedingungen setzt faire und konkurrenzfähige Löhne und Lohnentwicklungsmöglichkeiten im Vergleich zur Gesamtwirtschaft voraus. Es braucht zeitgemässe, faire Lohnsysteme und gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit.


 


Was plant SOCIALBERN für die nachhaltige Fachkräftesicherung?

 

1) Dauerthema und Führungsaufgabe

    a) Integration in das bestehende Dienstleistungsangebot von SOCIALBERN

  • Dank der systematischen Integration der Fachkräftethematik in das bestehende Dienstleistungsangebot von SOCIALBERN werden die Mitglieder regelmässig sensibilisiert und ermutigt, Themen wie Arbeitgeberattraktivität und nachhaltige Fachkräftesicherung in ihrem Betrieb prioritär zu behandeln und sich mit aktuellen Trends und Entwicklungen in den Bereichen Digitalisierung, Arbeitsmarkt und Mitarbeiterzufriedenheit auseinanderzusetzen.
  • Der Verband macht innovative Modelle für die Personalausbildung für berufliche Laufbahnmöglichkeiten sichtbar und bietet Vernetzungsplattformen.
  • Er berücksichtigt die Thematik im Rahmen seiner Stellungnahmen zu aktuellen Kantonsgeschäften systematisch und setzt sich für passende Rahmenbedingungen und finanzielle Anreize seitens der Leistungsbestellenden ein.

    b) Zusammenarbeit mit den Systempartnern für eine koordinierte Fachkräftepolitik und gute Grundlagen

  • Viele der andiskutierten Lösungen sind längerfristige und übergeordnete Ansätze, die auf der Ebene von Verbandsarbeit und mit strategischen Partnerschaften verfolgt und weiterbearbeitet werden müssen. Wir stehen daher im Austausch mit ARTISET, OdA Soziales und weiteren Bildungspartnern, um die Thematik gemeinsam koordiniert unter Berücksichtigung der Zuständigkeiten anzugehen und auf Basis einer vernetzten Betrachtung weiter zu bearbeiten (Einflussfaktoren und Handlgungsansätze  - Schema).
  • Der Bereich der Dienstleistenden für Menschen mit Unterstützungsbedarf ist vielfältig und vereinigt zahlreiche Arbeitsfelder und Berufe auf sich. Aktuell fehlen Grundlagen, um sich ein differenziertes Bild über die Lage und erwartete Fachkräfteentwicklung in den verschiedenen Arbeitsfeldern zu machen und daraus differenzierte Schlussfolgerungen zu ziehen. Diese Lücke soll unter anderem mit dem Fachkräftebericht 2024 von SAVOIRSOCIAL und dem Aufbau eines Monitorings geschlossen werden [Fachkräftestudie].
  • Parallel zu den nationalen Bemühungen zur Erschliessung von Steuerungswissen braucht es ergänzend auch kantonsspezifische Grundlagen und Einschätzungen über die erwartete Entwicklung. Hier steht SOCIALBERN im Austausch mit den kantonalen Partnern, etwa um gezielt Einfluss auf die Weiterentwicklung der Versorgungsplanung der Behörden zu nehmen und gemeinsam mit OdA Soziales auf eine Verbesserung der Datenlage zur Einschätzung des künftigen Ausbildungs(platz)bedarfs hinzuwirken.


2) Weitere geplante Massnahmen zur Fachkräftesicherung

Fokus 2024 - 2025:
SOCIALBERN und und OdA Soziales Bern prüfen konkrete Ansätze und Massnahmen zur Stärkung und Unterstützung des Ausbildungsverhaltens der Institutionen.

Weiterführende Links zum Thema


Links von Partnern (Auswahl):

Frühere Veranstaltungen von SOCIALBERN: